Wie sichert die Private Krankenversicherung Angestellte optimal ab? Diese Fragestellung dräng sich in den Vordergrund, wenn Arbeitnehmer die Karriereleiter nach oben klettern – und mit einem Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze belohnt werden. Wer diese wichtige der Private Krankenversicherung Voraussetzungen erfüllt, sollte die Entscheidung für einen Tarif nicht aus dem Bauch heraus treffen. Fehlentscheidungen können – in Bezug auf die PKV Leistungen oder die Private Krankenversicherung Kosten – schnell zu einer sehr teuren Erfahrung werden.
PKV Angestellte: Die Fakten im Überblick
- Versicherungspflicht für Einkommen unter der JAEG
- Versicherungspflichtgrenze 2024 bei 69.300 Euro
- Absicherung über Niveau der GKV möglich
- PKV bietet Wahlleistungen wie Chefarzt & 1-Bettzimmer
- Achtung: keine beitragsfreie Familienversicherung
- Arbeitgeber bezuschusst bis 50 Prozent des Beitrags
Inhaltsverzeichnis
1. Welche Vorteile bringt der Wechsel in die PKV?
Für Angestellte ist der Wechsel von der gesetzlichen Krankenkasse in die PKV möglich, wenn das Jahresbruttoeinkommen die gesetzlich festgelegte Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG/Versicherungspflichtgrenze) überschreitet. Über die Möglichkeit zum Austritt informiert die gesetzliche Krankenkasse. Ab diesem Zeitpunkt bleiben zwei Wochen, um sich für die Private Krankenversicherung zu entscheiden. Ob dies für Sie sinnvoll ist, können Sie selbst anhand der folgenden Fakten für sich überprüfen. Beamte, die durchaus als „angestellt“ bezeichnet werden können, haben übrigens ihre eigenen Tarife.
Zu den Vorteilen der Privaten Krankenversicherung Angestellte zählen dabei unter anderem:
- Aufbau eines Gesundheitsschutzes (je nach Tarif)
- Beitragsbemessung unabhängig vom Einkommen
- Freie Arztwahl
- Direkter Zugang zum Facharzt (je nach Tarif)
- Kurze Wartezeiten beim Leistungserbringer
- Kostenübernahme für Heilpraktiker (je nach Tarif)
- Erstattung für Hilfsmittel wie Sehhilfen oder LASIK
- Chefarztbehandlung und 1- oder 2-Bettzimmer
- Schutz bei Auslandsaufenthalten weltweit
- Vertraglich garantierte Leistungen
- Beitragsgestaltung durch BRE oder Selbstbehalt
Ein weiterer Vorteil ist der Zuschuss, den Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber erhalten. Die Höhe richtet sich nach dem Beitrag in der privaten Krankenversicherung und der geltenden Beitragsbemessungsgrenze (maximal 50 Prozent der Prämie bzw. den Maximalbetrag, den der Arbeitgeber für die gesetzliche Krankenversicherung zahlen würde).
Tipp: Zur Berechnung des Bruttojahresentgeltes werden die folgenden Punkte herangezogen:
- Laufendes Arbeitsentgelt
- Regelmäßige Sonderzahlungen
- Überstunden pauschal
- Sachbezüge
- Vermögenswirksame Leistungen
- Versicherungspflichtige Zweitbeschäftigung
Die JAEG muss für mindestens ein Jahr überschritten werden um sich privat versichern zu können.
2. Tarife für Angestellte: Diese kommen in Frage
Bei der Privaten Krankenversicherung werden spezielle Tarife für Angestellte geboten. Aufgrund der Vielfalt fällt es schwer, den Überblick über zu behalten. Jeder Tarif versucht, sich mit anderen Leistungen oder Unterschieden beim Selbstbehalt abzusetzen. Es ist für Angestellte entscheidend, dass die Wunschleistungen und der Beitrag in einem realistischen Verhältnis zueinanderstehen.
Beispielrechnung: Diese Beiträge erwarten Angestellte
Rechenbeispiel anhand des Tarif einsA prima+ der Barmenia:
- Alter: 33 Jahre, Arbeitnehmer, Vollversicherung
- Versicherungsbeginn: 01.01.2024
- Primärarztprinzip: Ja
- Sehhilfen: 80% bis 300 Euro/2 Jahre
- Heilpraktiker: 80% bis max. 1.000 Euro pro Jahr
- Zweibettzimmer, Chefarzt
- 100-prozentige Erstattung für ärztliche Leistungen
- 100-prozentige Erstattung für Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe
- 80-prozentige Erstattung für Zahnersatz & Kieferorthopädie
Tarif | SB/Jahr | monatl. Beitrag* |
einsA prima+ | max. 600 Euro | 277,25 Euro (+AG-Anteil) |
*Die dargestellten Werte dienen ausschließlich zu Illustrationszwecken, die Werte können nicht garantiert werden.
Das Beispiel zeigt, welches Potenzial eine PKV für Angestellte haben kann. Wer sich privat versichern darf, prüft jetzt mit dem Tarifrechner, welche Private Krankenversicherung zu den persönlichen Rahmenbedingungen passt und wie leistungsstark die Angebote sein können.
3. Versicherungs-Vergleich: Der Check-Up
Im Mai 2023 veröffentlichte die DtGV (Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH) einen Private Krankenversicherungen Test, in dem sich die Versicherungskammer Bayern durchsetzen konnte. Auf dem zweiten Platz landete die UKV und den dritten Platz sicherte sich die ARAG. Speziell mit Fokus auf die Berufsgruppe Angestellte konnte die HanseMerkur PKV mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis punkten. (Quelle)
Das Deutsche Finanz-Service Institut hat erneut einen Vergleich „Unternehmensqualität der privaten Krankenversicherer 2023/2024“ veröffentlicht und dabei die 23 wichtigsten in Deutschland aktiven Privaten Krankenversicherer untersucht. Die Gewichtung lag im Test bei 40% Substanzkraft, 40% Produktqualität und 20% Service. Den ersten Platz belegte die Allianz, auf Platz 2 folgt die SIGNAL IDUNA und auf dem dritten Platz rangiert die Barmenia, dicht gefolgt von der HanseMerkur und der HALLESCHEN. (Quelle)
4. Checkliste: Worauf sollten Angestellte achten?
Die Qualität einer guten Privaten Krankenversicherung lässt sich an verschiedenen Punkten messen. Aufgrund der Vielfalt am Markt brauchen Angestellte Kriterien, um die Güte eines Tarifs einschätzen zu können. Wie sehen Punkte für die PKV Checkliste in der Praxis aus?
- Leistungsstärke: Hier zählt das Verhältnis aus Beitrag und den versicherten Leistungen. Die Versicherer unterscheiden sich an diesem Punkt deutlich – und bieten Pakettarifen oder Module, mit denen sich Versicherte einen individuellen Schutz aufbauen. Was für einen selbst sinnvoll ist, muss gut überlegt werden.
- Transparenz: Die Art und der Umfang von Gesundheitsfragen oder die Formulierung der Versicherungsbedingungen – Privatversicherte kaufen ungern die Katze im Sack. Wo die Versicherung alle Aspekte einfach & verständlich darstellt und auch beim Tarifwechsel nicht mauert, fühlen sich Versicherte oft wohl.
- Verlässlichkeit: In der Praxis tauchen unangenehme Überraschungen oft erst nach dem Wechsel & der Vertragsunterschrift auf. Nicht jeder Versicherer übernimmt etwa alle Kosten in der Geburtsvorbereitung.
- Angebotsvielfalt: Jeder Arbeitnehmer hat eigene Ansprüche und Bedürfnisse. In den Tarifgruppen für Angestellte sollte die Absicherung im Grundschutz genauso möglich sein wie die Versicherung von Premiumleistungen.
- Wahlfreiheit: In guten PKV Tarifen können sich Versicherte entscheiden, ob sie Wahlleistungen in Anspruch nehmen – oder Ersatzleistungen. Und auch das Thema der ambulanten OP, statt eines stationären Eingriffs, spielt eine Rolle.
- Eigenverantwortung: Wer seine Gesundheit schützt oder nicht jede Rechnung einreicht, erwartet vom Versicherer ein gewisses Entgegenkommen. Boni für gesundheitsbewusstes Verhalten oder die Beitragsrückerstattung machen sich hier bemerkbar.
- Erreichbarkeit: Eine gute PKV muss nicht nur auf dem Papier überzeugen. Die schnelle Erstattung von Rechnungen, das Einreichen via App und ein kompetenter wie schnell erreichbarer Kundenservice sind heute wichtige Aspekte.
- Beitragsstabilität: Die Kosten im Gesundheitswesen steigen. Die medizinische Inflation ist aber nur eine Seite der Medaille. Wirtschaftet ein Unternehmen mit den Prämien nachhaltig und hat richtig kalkuliert, bleiben die Anpassungen im Rahmen.
- Zusatzversicherungen: Auch Privatversicherte haben Interesse an zusätzlicher Sicherheit in einzelnen Leistungsbereichen – ohne gleich in Premiumtarife ausweichen zu müssen. Der Umfang an Zusatztarifen fließt in die Bewertung mit ein.
- Gute Testergebnisse durch Ranking-Agenturen: Experten prüfen die PKV regelmäßig. Und hier zeigt sich, welche Tarife für Angestellte bei den Leistungen oder der Versicherer im Service punkten.
Im PKV Vergleich treten verschiedene Versicherer mit ihren Tarifen gegeneinander an. Alle Tarife bieten eine solide Absicherung für Privatversicherte. Welche PKV am Ende – dank der Leistungsdetails – die Nase vorn hat, zeigt der Tarifrechner anhand der persönlichen Angaben.
5. FAQ: 5 wichtige Fragen & Antworten
Ab wann können Angestellte in die Private Krankenversicherung wechseln?
Voraussetzung für den Systemwechsel ist das Erlöschen der Versicherungspflicht nach SGB V. Letztere ist an das Einkommen bzw. die JAEG gebunden (Stand 2024: 69.300 Euro). Sofern in einem Kalenderjahr diese Grenze – und zu Beginn des Folgejahres – überschritten wird, endet die Versicherungspflicht. Angestellte können dann in die PKV eintreten.
Tragen Arbeitnehmer den PKV Beitrag vollständig allein?
Nein – Arbeitgeber sind per Gesetz verpflichtet, sich an den Beitragskosten zu beteiligen. Der private Krankenversicherung Arbeitgeber Zuschuss beträgt bis zu 50 Prozent (maximal in Höhe des Höchstbetrags für einen Kassenversicherten). Voraussetzung ist, dass der Versicherungsvertrag Leistungen nach Art der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beinhaltet. Alle drei Jahre muss der Versicherte seinem Arbeitgeber einen Nachweis des Versicherers vorlegen.
Steigen die Beiträge, wenn nach Vertragsschluss eine Erkrankung entsteht?
Nein. Wenn ein Versicherter erkrankt, müssen deswegen keine höheren Beiträge gezahlt werden. Beitragsanpassungen werden nur durchgeführt, wenn der Versicherer im Rahmen der jährlichen Überprüfung einer Versicherungsgemeinschaft eine Abweichung zwischen den tatsächlichen und kalkulierten Leistungen von mehr als 10 Prozent feststellt. Zu Risikozuschlägen kommt es allgemein nur, wenn im Zuge der Gesundheitsprüfung Gefahr erhöhende Umstände (z. B. Diabetes, Bluthochdruck) offensichtlich werden.
Können die PKV Angestellte Leistungen vom Versicherer gekürzt werden?
Wer privat versichert ist, hat einen Anspruch auf die im Vertrag verankerten Leistungen. Diese kann der Versicherer nicht einfach einseitig verändern – er ist an den Vertrag gebunden. Anpassungen sind beim Selbstbehalt und den Beiträgen denkbar. In diesem Fall wird ein Sonderkündigungsrecht aktiviert. Aber: Leistungskürzungen sind im Fall einer Obliegenheitsverletzung möglich.
Wie erfolgt die Abrechnung in der PKV für Angestellte?
Privatversicherte müssen die Rechnungen selbst bezahlen – es gilt das Prinzip der Kostenerstattung. Diese können per Post oder Rechnungs-App eingereicht werden. Der Versicherer erstattet die Kosten denn entsprechend des Tarifs und rechnet hier eventuell den Selbstbehalt an. Im Zusammenhang mit stationären Behandlungen wird nicht selten zur Direktabrechnung gegriffen.