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Was kostet eine Vasektomie & übernimmt das die Krankenversicherung?

Der Begriff Vasektomie bezieht sich auf die Sterilisation des Mannes. Zu diesem Zweck werden mit einem operativen Eingriff einfach die Samenleiter durchtrennt. Von geschulten Medizinern durchgeführt, ist die Vasektomie ein wenig schmerzhafter Eingriff, den Ärzte heute unter lokaler Betäubung durchführen. Männer, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben, können auch nach einer Vasektomie immer noch sexuell aktiv sein. Alle wichtigen Fakten stecken im Ratgeber.

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland mehr als 738.000 Kinder geboren. Das Statistische Bundesamt weist leider nicht aus, wie viele Neugeborene ein „Unfall“ gewesen sind. Ungewollte Schwangerschaften lassen sich heute mechanisch mit dem Kondom oder hormonell – über Pille, Scheidenring oder Hormonspirale – verhindern. Parallel gibt es auch noch die Verhütung für den Mann. Eine Vasektomie ist inzwischen kein besonders komplizierter Eingriff mehr.

Achtung: Bitte prüfen Sie, dass die eingegebenen Daten korrekt und vollständig sind. Ansonsten kann leider kein Vergleich erstellt werden.

1. Was kostet die Vasektomie bei einem Mann?

Das Durchtrennen der Samenleiter zur Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft ist eine private Leistung. Durchgeführt von Urologen, erfolgt die Abrechnung der Kosten über die GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte). Die Höhe der Kosten kann individuell unterschiedlich sein, da in die Abrechnungsverordnung Steigerungssätze vom einfachen bis zum 3,5-fachen Gebührensatz eingeflochten sind.

Je nach Komplexität und Umfang der Behandlung – etwa bei Angstpatienten oder bekannten Risikofaktoren – ergeben sich daher auf der Abrechnung individuell Unterschiede. Zu rechnen ist für den Eingriff mit Beträgen zwischen 400 bis 500 Euro. Abweichungen können sich beispielsweise dafür ergeben, dass Komplikationen auftreten, welche durch den behandelten Arzt versorgt werden müssen.

Beispiel für die Durchführung einer Vasektomie:

Gerade beim Spermiogramm können weitere Kosten entstehen – je nach Häufigkeit der Maßnahme. Ärzte können an dieser Stelle folgende Leistungen berechnen:

  • Beratung
  • Spermiogramm
  • Bericht

2. Welche Krankenkasse übernimmt die Kosten einer Vasektomie?

Eine Vasektomie ist in erster Linie ein Eingriff mit dem Ziel der Empfängnisverhütung. Damit steht hier – anders als im Fall einer Sterilisation – auch kein medizinisch relevanter Grund im Vordergrund. Eine Tatsache, welche sich auf die Kostenübernahme des Eingriffs auswirkt. Grundsätzlich übernehmen weder die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten einer Vasektomie noch die private Krankenversicherung.

Warum sind selbst die privaten Versicherer an dieser Stelle so knausrig?

„Versicherungsfall ist die medizinisch notwendige Heilbehandlung einer versicherten Person wegen Krankheit oder Unfallfolgen“

Damit ist hinsichtlich der Kostenerstattung für eine Vasektomie in der PKV eigentlich schon alles gesagt. Seitens der Versicherer werden Leistungen nur für die Behandlung von Krankheiten oder Vorsorgeuntersuchungen erbracht, die auch in der gesetzlichen Krankenversicherung obligatorisch sind. Während die Versicherer für eine Schwangerschaft leisten, fällt für deren Verhütung eine Leistung aus.

Aufgrund dieser Tatsache fallen für die Übernahme der Kosten als Sachleistung beim Arzt die gesetzlichen Krankenkassen und private Versicherer aus. Auch in der Beihilfe ist eine Kostenerstattung so nicht vorgesehen. Eine Vasektomie ist schlicht und ergreifend nicht mit Methoden zur Behandlung einer Krankheit zu vergleichen. Daher kann sie von Privatversicherten nicht zur Erstattung vorgelegt werden, selbst bei Übernahme einer Selbstbeteiligung.

3. Welche Risiken gehen mit einer Sterilisation beim Mann einher?

Inzwischen ist die Vasektomie ein sehr unkomplizierter Eingriff. Erfahrene Urologen können die Sterilisation beim Mann eigentlich ohne große Komplikationen durchführen. Mit der Auswahl des Arztes haben Patienten durchaus Einfluss auf die Risiken und Wahrscheinlichkeit für Behandlungsfehler. Letztlich handelt es sich aber auch bei der Vasektomie immer um einen operativen Eingriff – mit den entsprechenden Risiken.

Was kann bei einer Vasektomie alles passieren?

  • Blutergüsse – also Hämatome – oder Schwellungen im OP-Feld
  • Blutungen bei der Operation oder Nachblutungen
  • Infektionen des Wundbereichs
  • Entzündungen im Bereich des Nebenhodens
  • Abszesse mit Sepsis-Risiko im Bereich des Hodens
  • Bildung von Knoten bzw. Spermagranulome
  • Verletzung der umgebenden Gefäße
  • Bildung von Narben und Wucherungen
  • Beschwerden im Bereich der Leiste

Dieses breite Spektrum verschiedener Komplikationen muss im Zusammenhang mit der Vasektomie einfach berücksichtigt werden. Trotzdem bleibt der Eingriff unterm Strich eine eher unkomplizierte Maßnahme.

Eine Sepsis als schwere Komplikation bringen viele Menschen mit den klassischen Wundmalen in Verbindung oder einer schweren Krankheit. In der Praxis kann die Blutvergiftung aber schon durch kleine Wunden ausgelöst werden. Dies macht deren Erkennung am Ende auch so schwierig.

4. Funktioniert eine Vasektomie zu 100%?

Keine der derzeit bekannten Verhütungsmethoden funktioniert zu wirklich 100%. Dies gilt sowohl für Kondome als auch für die Pille oder das Diaphragma. Hinsichtlich der Vasektomie gilt eine allgemein sehr hohe Zuverlässigkeit. Wie zuverlässig eine Verhütungsmethode ist, wird durch den sogenannten Pearl Index angegeben.

Dieser liegt ohne Verhütung bei 15 Prozent. Heißt: Von 100 Frauen tritt ohne Verhütung bei 85 Frauen eine Schwangerschaft auf. Der Coitus Interruptus – also der Abbruch des Geschlechtsverkehrs kurz vor dem Samenerguss – hat eine Wahrscheinlichkeit von 78 Prozent. Die Kupferspirale gilt als 99,2 Prozent wirksam. Die Vasektomie erreicht einen Pearl Index von 0,15, hat also eine Wirksamkeit von 99,85 Prozent.

Pearl Index: Hiermit wird die Qualität einer Verhütungsmethode angegeben. Je höher der Index, umso wahrscheinlicher wird eine Schwangerschaft. Basis des Pearl Index sind jeweils 100 Frauen, welche 12 Monate mit der entsprechenden Methode beim Geschlechtsverkehr verhütet haben. Ein Index von 0,5 würde demnach bedeuten, dass eine von 200 Frauen innerhalb eines Jahres mit der Methode schwanger wird. Namensgeber für den Index war der Wissenschaftler Raymond Pearl aus den USA.

Der Pearl Index für ausgesuchte Methoden zur Verhütung (Informationen basieren auf den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; 2004):

Methode Pearl Index
Kondom 2 bis 12
Kondom für die Frau 5 bis 25
Diaphragma 1 bis 20
Hormonimplantat 0 – 0,08
Depotspritze 0,3 – 0,88
Sterilisation der Frau 0,2 – 0,3
Sterilisation des Mannes 0,15

5. Kann man eine Vasektomie rückgängig machen?

Die Vasektomie macht Männer mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit unfruchtbar. Ja, es bleibt ein gewisses Risiko für die spontane Zeugungsfähigkeit bestehen. Allerdings ist für den Eingriff mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von einem Erfolg auszugehen. Was ist aber, wenn nach einigen Jahren wieder ein Kinderwunsch im Raum steht? Glücklicherweise lässt sich die Vasektomie wieder rückgängig machen – ebenfalls mit sehr hoher Erfolgswahrscheinlichkeit. Die Refertilisierung oder Vasovasostemie stellt die Verbindung zwischen den durchtrennten Samenleitern wieder her.

Damit werden die Auswirkungen der Vasektomie biologisch wieder rückgängig gemacht. Der Eingriff erfolgt wieder mit minimalem Aufwand und einem sehr geringen Verletzungsrisiko. Aber: Wie schon bei der Vasektomie können Komplikationen auftreten. Neben Infektionen oder der Bildung von Narbengewebe gehört auch die Anästhesie dazu. Unter dieser kann es zu Problemen mit der Atmung oder dem Kreislauf kommen. Darüber hinaus ist bekannt, dass auf die Wirkstoffe allergische Reaktionen möglich sein können.

Wichtig. Wie die Vasektomie ist auch die Refertilisierung eine reine Privatleistung beim Arzt. Wer sich für diesen Schritt entscheidet, braucht nicht auf die Unterstützung von Versicherern wie der Allianz oder Barmenia und Debeka hoffen. Die Kosten fallen 100% zu Lasten des Patienten. Und der Eingriff reißt ein durchaus tiefes Loch ins Budget. Im Vergleich zur Vasektomie ist die Refertilisierung mit bis zu 3.000 Euro sehr viel teurer.

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Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema

Direkt nach einer Vasektomie raten Ärzte gewisse Verhaltensregeln an, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Das richtige Verhalten dient außerdem dazu, Komplikationen zu vermeiden. Was nicht dazu gehört, ist ein Verbot der körperlichen Hygiene. Duschen ist in der Regel direkt am Tag nach der Wundkontrolle durch den Arzt möglich. Spätestens nach 48 Stunden sollte es diesbezügliche keine Einschränkungen mehr geben. Etwas länger ist mit dem Vollbad zu warten. Hier gilt es, 7 bis 10 Tage abzuwarten. Die OP-Wunde muss für das Bad geschlossen und trocken sein.

Im Anschluss an einen operativen Eingriff verordnet der behandelnde Arzt häufig Bettruhe. Die Schonung hat das Ziel, sowohl die Heilung zu beschleunigen als auch das Entstehen von Komplikationen zu vermeiden. Nach der Vasektomie ist normalerweise keine ausgedehnte Bettruhe nötig. Viele Patienten können nach dem Eingriff schnell wieder aufstehen.

Gerade in den ersten Tagen nach der Operation empfiehlt sich etwas Schonung, um Schwellungen, Schmerzen und Komplikationen zu vermeiden. Körperlich leichte Tätigkeiten dürfen in der Regel schon nach zwei Tagen wieder ausgeübt werden. Schwere Tätigkeiten sind bis zu einer Woche zu vermeiden. Je nach Beruf zieht die Vasektomie also eine Krankschreibung nach sich.

Grundsätzlich ist der eigentliche Eingriff – also das Durchtrennen der Samenleiter – für Patienten nicht schmerzhaft. Da der Operationsbereich im Vorfeld lokal betäubt wird, merken Männer in der Regel nichts vom Eingriff. Dieser wird heute über Schnitte am Hodensack durchgeführt. Schmerzen können durch die Kanülen entstehen, mit denen das Anästhetikum verabreicht wird.

Natürlich besteht wie bei jeder Operation das Risiko einer Bildung von Hämatomen oder Infektionen. Diese können als Komplikationen zu Schmerzen führen. Nach der Vasektomie erhalten Patienten normalerweise auch Schmerzmittel mit nach Hause. Allgemein handelt es sich hier aber um einen Eingriff mit eher niedrigem Schmerzrisiko.

Mit der Vasektomie als Verhütungsmethode wird die Sterilisation des Mannes angestrebt. In der Praxis kann es etwa durch Komplikation wie eine Verwachsung der Samenleiter passieren, dass der OP-Erfolg nur eingeschränkt eintritt. Um diesen zu kontrollieren, gehört zu den europäischen Leitlinien für die Vasektomie auch die Erstellung eines Spermiogramms.

Auf diese Weise ist eine Kontrolle möglich, ob sich im Ejakulat immer noch bewegungsfähige Spermien zu finden sind. Eine Durchführung des Spermiogramms ist normalerweise drei Monate nach dem Eingriff vorgesehen. Sofern während der Untersuchung noch bewegungsfähige Spermien vorhanden sind, wird die Untersuchung wiederholt. Es braucht bis zu 25 Samenergüsse, bis alle bewegungsfähigen Spermien durch den Körper ausgeschieden werden. Viele Männer sind aber auch schon nach einer geringen Anzahl Ejakulationen spermienfrei.

Die Spermiogramme sind ebenfalls eine reine Leistung als Selbstzahler. Angestellte oder Selbständige und Freiberufler können sich Kosten nur für Krankenbehandlungen erstatten lassen. Eine Vasektomie inklusive der Nachsorge fällt nicht darunter.

Patienten treibt unter anderem die Frage um, wie eine Vasektomie die eigene Libido und Sexualität beeinflusst. Grundsätzlich bleiben sowohl der Sexualhormonhaushalt als auch die Möglichkeit zur Ejakulation unbeeinflusst. Letztere findet genauso wie eine Erektion statt – nur, dass im Ejakulat keine Spermien für die Fortpflanzung mehr enthalten sind. Als Paar sich keine Gedanken mehr zur Verhütung und ungewollten Schwangerschaften mehr zu machen, kann die Sexualität sogar noch einmal deutlich bereichern.

Fazit: Vasektomie wird in der PKV nicht erstattet

Kosten einer Vasektomie sind keine Leistungen der privaten Krankenversicherung. Diese erstattet Behandlungskosten bei Krankheit oder im Rahmen verschiedener Vorsorgemaßnahmen. Eine Operation zur Empfängnisverhütung fällt in keine der beiden Kategorien. Männer, die über einen solchen Eingriff nachdenken, müssen die 500 Euro bis 600 Euro aus eigener Tasche finanzieren. Die Behandlung selbst ist heute ein vergleichsweise unkomplizierter Eingriff, den erfahrene Urologen auch ohne ein großes Schmerzrisiko durchführen. Komplikationen treten bei guten Ärzten selten auf.
Dennis Schubert

Dennis Schubert beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema der privaten Krankenversicherungen und der Berufsunfähigkeit. Da er selbst durch eine PKV versichert ist, weiß er worauf es ankommt und versucht stets die besten Informationen bereit zu stellen.

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