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Was kostet eine Zahnfleischtransplantation & zahlt die Krankenkasse?

Wenn die Zahnhälse immer deutlicher zu sehen sind und sich langsam auch eine Empfindlichkeit gegen Kaltes und Heißes bemerkbar macht, sollte dringend der Zahnarzt aufgesucht werden. Bildet sich das Zahnfleisch zurück, drohen am Ende ernste Konsequenzen. Nicht nur die Entstehung einer Entzündung des Zahnhalteapparates droht. Am Ende werden Zahnärzte auch Zähne ziehen müssen. Ist die Zahnfleischtransplantation eine Behandlung, die hilft und von der PKV bezahlt wird?

Parodontitis entwickelt sich zu einer Krankheit, die immer mehr Menschen betrifft. Laut Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ist in der Altersgruppe zwischen 34 bis 44 Jahren bereits jeder Zweite von einer moderaten oder schweren Parodontitis betroffen. Lässt sich das Ganze mit einer Transplantation behandeln?

Achtung: Bitte prüfen Sie, dass die eingegebenen Daten korrekt und vollständig sind. Ansonsten kann leider kein Vergleich erstellt werden.

1. Wie teuer ist eine Zahnfleischtransplantation?

Die Kosten einer Zahnfleischtransplantation sind ein wichtiger Aspekt für Patienten, die diese Art von zahnärztlicher Behandlung in Betracht ziehen. Diese Kosten können jedoch stark variieren, was für viele Betroffene Verwirrung stiften kann. Um ein besseres Verständnis für diese Preisunterschiede zu schaffen, ist es wichtig, die verschiedenen Einflussfaktoren zu betrachten. Dazu gehören folgende:

  • Gewählte Behandlungsmethode
  • Steigerungsfaktoren
  • Abrechnung pro Zahn.

Hieraus ergeben sich zwischen 500 Euro bis 700 Euro je Zahn. Einige Zahnärzte gegeben aber auch 350 Euro bis 650 Euro an.

400 Euro bis 500 Euro je behandlungswürden Zahn müssen Selbstzahler und Freiberufler oder Beamte in der PKV für die Behandlung einplanen. Heißt aber auch: Es geht hier schnell um einige tausend Euro, wenn beispielsweise vier Schneidezähne mit einer Zahnfleischtransplantation versorgt werden sollen.

Achtung: Wurde beim Eintritt in die PKV – wenn die JAEG erreicht war – eine Entzündung des Zahnhalteapparates als Vorerkrankung als Leistung ausgeschlossen, übernimmt die PKV die Erstattung der Kosten nicht.

2. Zahlt die Krankenversicherung für eine Rezessionsdeckung (gesetzlich & privat)?

Die Abdeckung der Gingivarezession wird allgemein als Eingriff zur Verbesserung der Ästhetik angesehen. Daher gilt für Kassenpatienten, dass die GKV in der Regel keine Leistungen aus der Behandlung übernimmt. Ausnahmen sind eher Einzelfälle und gelten für sehr hochgradige Beschwerden. Was die Krankenkassen seit Inkrafttreten der neuen Parodontitis-Richtlinie ist zum 1. Juli 2021 übernehmen, ist die Behandlung der Entzündung des Zahnhalteapparates.

In der PKV kann – wie auch bei einer Haartransplantation oder der Hyposensibilisierung – die Situation anders aussehen. Aber: Pauschal ist auch hier eine Antwort schwierig. Grundsätzlich spielen die Tarif- und Vertragsbedingungen eine Rolle.

Sofern sich eine klare medizinische Notwendigkeit nachweisen lässt und die Rezessionsdeckung zur Heilung beiträgt, wird die Erstattung wahrscheinlicher. Die Entscheidung wird aber immer vom Einzelfall abhängen. Gleiche Aussagen gelten für die Zahnzusatzversicherung.

Beim Zahnarzt gilt analog zur GOÄ eine Gebührenordnung mit Steigerungssätzen. Jeder Patient sollte sich vorher genau darüber informieren lassen, welche Kosten für die Behandlung wahrscheinlich sind – gerade als Selbstzahler.

3. Wann ist der Zahnfleischaufbau notwendig?

Das strahlende Lächeln ist in erster Linie davon abhängig, wie weiß unsere Zähne sind. Bei genauem Hinsehen fällt vor allem mit fortschreitendem Alter auf, dass die Zähne gefühlt immer länger werden. Allerdings wachsen diese nicht einfach weiter. Hier ist eine ganz andere Ursache verantwortlich: Der Zahnfleischrückgang. Eine Gingivarezession ist in der Zahnmedizin nicht ungewöhnlich. Dass sich Zahnfleisch ohne Vorliegen einer Entzündung zurückbildet, kann verschiedene Ursachen haben.

Diese reichen von einer mangel- bzw. fehlerhaften Mundhygiene und gehen über Zahnfehlstellungen bis hin zu genetischen Faktoren. Auch der Konsum von Tabakprodukten, Substanzmissbrauch oder hormonelle Veränderungen werden für die Gingivarezession verantwortlich gemacht.

Zahnärzte unterscheiden an dieser Stelle verschiedene Stadien:

Stadium Symptome
Stadium I – Milde Gingivarezession – Leichter Rückgang des Zahnfleisches, nicht bis zur Mukogingivallinie
– Leichte Empfindlichkeit der Zahnhälse möglich
– Keine signifikanten Taschen zwischen Zahnfleisch und Zähnen
– Zahnwurzel in der Regel noch nicht freigelegt.
Stadium II – Moderate Gingivarezession – Zahnwurzel deutlich sichtbar
– Erhöhte Heiß/Kalt Empfindlichkeit
– Leichte Bildung von Zahnfleischtaschen, bereits sichtbarer Rückgang
Stadium III – Schwere Gingivarezession – Zahnwurzel sehr klar zu erkennen
– Empfindlichkeit und Schmerzen
– Tiefe Zahnfleischtaschen, Risiko für Parodontitis
– Beginnende Lockerung der Zähne möglich
Stadium IV – Deutlicher Rückgang des Zahnfleischs zur Zahnwurzel
– Starke Schmerzen
– Knochenverlust mit deutlicher Lockerung der Zähne und Funktionseinschränkung

Grundsätzlich wird in den ersten beiden Stadien noch keine Indikation für einen aufwendigen Zahnfleischaufbau gesehen. Da in den Stadien III und IV der Verlust des Zahns und die funktionelle Einschränkung ganz klar gegeben ist, wird an dieser Stelle von der Zahnmedizin in jedem Fall ein Handeln angeraten.

4. Wie verläuft eine Zahnfleischtransplantation & welche Techniken gibt es?

Ursache und Schweregrad der Gingivarezession entscheiden darüber, zu welcher Methode in der Oralchirurgie gegriffen wird. Im Vordergrund steht dabei immer, dass der Behandler den individuell besten Behandlungserfolg erreicht.

Freie Schleimhauttransplantation (FST)

Hierfür wird ein Stück Schleimhaut – typischerweise vom Gaumensegel – entnommen. Dieses wird so befestigt, dass es die freiliegende Stelle verdeckt. Anschließend vernäht der Zahnarzt das Gewebe. Ziel ist es, dünnes Zahnfleisch zu verstärken und den weiteren Rückgang zu verhindern. Die Methode eignet sich, einen Wiederaufbau des zurückgewichenen Zahnfleischsaums zu erreichen. Dieser wird durch das Transplantat geschützt.

Verschiebelappen-Transplantat

Diese Technik setzt anders als die Schleimhauttransplantation an. Zahnfleischlappen werden so verschoben, dass sie den freiliegenden Bereich bedecken. Eine Methode, die nach oben oder unten (koronal) so wie seitlich (lateral) erfolgen kann. Eine laterale Verschiebung eignet sich für lokalisierte, einzelne Defekte. Neben den Verschiebelappen hat die Oralchirurgie auch Rotationslappen in verschiedenen Formen entwickelt.

Die verschiedenen Transplantationstechniken werden heute oft mit körpereigenem Spendermaterial durchgeführt. Aber: Sollte dies nicht möglich sich, kann auch auf Gewebe von Dritten (allogene Transplantate) zurückgegriffen werden.

Ablauf der Behandlung

Hinsichtlich des Ablaufs lassen sich für die einzelnen Methoden Gemeinsamkeiten ausmachen. Grundsätzlich geht der Behandlung eine intensive Diagnostik voraus. Hier dreht es sich nicht nur um den aktuellen Zahnstatus. Wichtig ist herauszufinden, warum es zu dem starken Zahnfleischrückgang gekommen ist. Nur, wenn diese beseitigt wird, lohnt sich auch der Eingriff.

Ablauf des Zahnfleischaufbau mittels Transplantation:

  1. Beratung und Diagnose: Zahnärzte versuchen früh, die Ursache zu eliminieren, um den Rückgang zu stoppen.
  2. Anästhesie: Der Eingriff wird allgemein unter lokaler Betäubung durchgeführt. Bei Angstpatienten kann eine tiefergehende Anästhesie nötig werden.
  3. Präparation des Transplantats: Der Zahnarzt präpariert das vorgesehene Gewebeareal.
  4. Einsetzen und Vernähen: Sobald das Gewebe entnommen wird/vorbereitet ist, kann es auf die gewünschte Stelle gesetzt und vernäht oder verklebt werden.
  5. Nachsorge: Natürlich braucht auch eine Zahnfleischtransplantation eine Nachsorge. Es dauert einige Wochen bis zur vollständigen Verwachsung.

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5. Kann man Zahnfleischaufbau auch mit künstlichem Zahnfleisch machen?

Leider ist ein Transplantat nicht immer möglich. Scheitert hieran die Behandlung? Inzwischen gibt es künstliche Alternative. Die Zahnmedizin kann Zahnfleischmasken herstellen. Diese werden individuell an den Patienten angepasst. Im Alltag lässt sich die Zahnfleischmaske einfach zur Zahnpflege herausnehmen.

Ein künstliches Transplantat, welches direkt mit dem eigenen Zahnfleisch verwächst, gibt es allerdings derzeit nicht. Die Forschung strengt aber entsprechende Arbeiten an, um nicht nur Schleimhaut, sondern auch andere Organe in Zukunft sogar komplett künstlich herzustellen.

6. Gibt es Alternativen zur Zahnfleischtransplantation?

Zahnersatz und Oralchirurgie oder eine KFO Behandlung werden schnell teuer. Wie sieht es deshalb mit den Alternativen aus? Alternativen sind gar nicht so einfach zu finden. Möglich ist der Einsatz – wie bereits beim künstlichen Zahnfleisch beschrieben – einer Zahnfleischprothese aus weichbleibenden Kunststoffen.

Diese sind vergleichsweise einfach durch den Patienten zu handhaben. Darüber hinaus greift die Zahnmedizin auch zu sogenannten Aufbautechniken, um das Gewebe wieder zu stabilisieren. Mit der Guided Tissue Regeneration – GTR oder gesteuerte Geweberegeneration – und einer Guided Bone Regeneration (GBR, dem Pendant beim Kieferknochen) wird an dieser Stelle gearbeitet. Diese Methoden kommen zum Einsatz, wenn Zahnhalteapparat und Kieferknochens regeneriert werden müssen.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema

Leider hat das menschliche Zahnfleisch nur eine begrenzte Regenerationsfähigkeit. Es ist zwar durchaus möglich, dass nach der Eliminierung der Ursachen eine Rückbildung der Zahnfleischtaschen zu beobachten ist. Eine vollständige Remission lässt sich ohne eine Behandlung allerdings nicht erreichen. Es ist unwahrscheinlich, dass Zahnfleisch wieder bis zur Schmelz-Zement-Grenze nachwächst.

Es gelten im Allgemeinen die gleichen Empfehlungen wie nach einer Zahn-OP. Auf Milchprodukte sollte eher verzichtet werden. Dies schließt auch verschiedenen Gerichten zugesetzte Milch ein. Darüber hinaus sind Chips, Müsli, Nüssen oder Zwieback eher kontraindiziert. Empfohlen wird weiche Kost wie Suppen und weichgekochte Nudeln oder gedünstetes Gemüse.

Nein, beide haben einen sehr engen Zusammenhang, sind aber nicht identisch. Die Parodontose oder Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparats. Beginn ist oft die Zahnfleischentzündung (oder Gingivitis). In deren Folge wandert die Entzündung weiter und kann auf den Zahnhalteapparat übergreifen. Die Rezession/Gingivarezession bezeichnet den Rückgang des Zahnfleischs, welche in Verbindung mit der Parodontitis auftreten kann. Achtung: Eine Parodontitis kann durchaus in andere Körperregionen ausstrahlen. Deren Behandlung und die Übernahme der Kosten gehört zur Aufgabe der PKV.

Es besteht – wie bei allen operativen Eingriffen – bei der Zahnfleischtransplantation das Risiko von Nebenwirkungen. Sehr häufig treten Schwellungen und Wundschmerzen in Erscheinung. Was auch passieren kann: Der Zahnarzt/Kieferorthopäde trifft einen Nerv. Hierdurch kann ein Gefühlsverlust im entsprechenden Areal auftreten. Blutungen so wie Nachblutungen und Infektionen sind ebenfalls typische OP-Risiken.

Grundsätzlich ist der Eingriff selbst durch die örtliche Betäubung schmerzfrei. Lässt diese nach, kann es – wie bei anderen Zahnbehandlungen auch – zu leichten Schmerzen kommen. Diese sind aber mit gängigen Schmerzmitteln zu kontrollieren. Werden Schmerzen stärker, tritt Unwohlsein auf oder fühlt sich das Areal heiß an, sollte die Wunde noch einmal ärztlich kontrolliert werden.

Fazit: Dank Zahnfleischtransplantat unbeschwert lächeln

Zum Zahnarzt geht niemand gern. Manchmal wäre es aber vielleicht besser gewesen, eine Behandlung in Anspruch zu nahmen – wenn sich das Zahnfleisch mehr und mehr zurückzieht. Liegen Zahnhälse frei, kann es schmerzhaft werden. Und nicht nur dass: Es droht auch noch eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Die Zahnfleischtransplantation kann hier für Abhilfe sorgen. Leider wird sie in der GKV sehr selten bezahlt.
Dennis Schubert

Dennis Schubert beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema der privaten Krankenversicherungen und der Berufsunfähigkeit. Da er selbst durch eine PKV versichert ist, weiß er worauf es ankommt und versucht stets die besten Informationen bereit zu stellen.

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