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Herztransplantation Kosten & OP-Dauer: Zahlt die GKV/PKV?

Das Herz ist unser innerer Motor. Leider kann er auch mal aus dem Tritt geraten. Inzwischen kann die moderne Medizin schon sehr viel bei Herzerkrankungen ausrichten. Aber: Irgendwo kommen Medikamente und andere Therapien an Grenzen. Es kann notwendig werden, Betroffenen ein neues Herz einzusetzen. Wer kommt für die Behandlung auf?

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wurden im Jahr 2022 knapp 360 Herzen transplantiert. Aber: Auf den Wartelisten stehen knapp 700 Menschen. Hinter diesen Zahlen stehen Schicksale – von Familien, Kindern und Eltern als Empfänger und Spender. Zahlt die Krankenversicherung, wenn man sich die OP nicht leisten kann?

Achtung: Bitte prüfen Sie, dass die eingegebenen Daten korrekt und vollständig sind. Ansonsten kann leider kein Vergleich erstellt werden.

1. Wie viel kostet eine Herztransplantation?

Organtransplantationen sind komplexe Eingriffe. Besonders Operationen an Lunge und Herz werden damit auch entsprechend teuer. Pauschalen, die alle Behandlungs- und Unterbringungsleistungen abdecken, sind an dieser Stelle nicht seriös zu machen. Dafür ist der gesamte Ablauf einfach zu komplex.

Aber: Die entsprechende Fallpauschale kommt einigen Quellen zufolge auf circa 130.000 Euro. Viele Kosten sind hier noch nicht aufgelistet. Andere Quellen gehen mit 170.000 Euro sogar noch deutlich weiter.

Auf den Euro genau wird die Transplantation auch nicht zu fassen sein. Fakt ist: Für viele Patienten wäre der Eingriff finanziell nicht zu stemmen – wenn die Behandlungskosten nicht durch die PKV oder GKV übernommen werden.

Wie viel kostet ein menschliches Herz?

Eine wirklich seriöse Bewertung des Wertes, den Organe haben, verbietet sich in der Medizin eigentlich. In der Vergangenheit haben sich aber Medien und Autoren – gerade im Zusammenhang mit dem Schwarzmarkt für Organe – mit diesem Thema beschäftigt. Da die Datenbasis solcher Analysen eher auf tönernen Füßen steht, schwanken die Angaben hier deutlich. So werden für ein Herz Summen zwischen 57.000 Euro bis 180.000 Euro veranschlagt. Da sich aber niemand im Laden um die Ecke ein neues Herz einfach kaufen kann, sind solche Angaben eher als „Zahlenspielerei“ zu verstehen.

2. Was sind die Voraussetzungen für eine Herztransplantation?

Transplantationen sind generell eine Herausforderung. Dies gilt insbesondere dann, wenn innere Organe verpflanzt werden sollen. Gerade für das Herz als innerer Motor gilt dieser Grundsatz in besonderer Weise. Spenderorgane kommen immer von Verstorbenen. Damit die Organe verpflanzt werden können, müssen sie hohen Anforderungen gerecht werden. Ärzte wollen natürlich, dass die Transplantation ein voller Erfolg wird – weshalb auch an den Empfänger hohe Anforderungen gestellt werden.

  • Schwere Herzerkrankung: Der Patient muss unter einer fortgeschrittenen Herzerkrankung leiden, die nicht mehr auf andere Therapieansätze anspricht. Oft ist eine nicht mehr zu therapierende, fortgeschrittene Herzinsuffizienz der Grund für die Transplantation. Darüber hinaus kann die chronisch ischämische Herzkrankheit eine Ursache dafür sein, ein Spenderorgan in Betracht zu ziehen. Seltener – aber für Betroffene nicht weniger tragisch – sind Herzklappenerkrankungen, die schwere koronare Herzkrankheit oder angeborene Herzfehler ein Auslöser, um die Transplantation anzustreben.
  • Gesundheitszustand: Trotz der schweren Herzerkrankung muss der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten gut sein. Die Operation und die anschließende Nachsorge sind für den Körper durchaus eine Belastung, zu deren Bewältigung er noch in der Lage sein muss. Alle wichtigen Organe müssen weiterhin funktionieren, um die Heilung zu unterstützen.
  • Alter: Obwohl es keine strikte Altersgrenze gibt, werden jüngere Patienten oft bevorzugt, da die Erfolgsaussichten besser sind. In vielen Zentren liegt die Altersgrenze in der Regel bei etwa 70 Jahren. Allerdings zeigt sich, dass das Alter einen scheinbar untergeordneten Einfluss auf den Erfolg zu haben scheint.
  • Psycho-soziale Stabilität: Der Patient muss in seiner Psyche stabil Zusätzlich sollte sich das soziale Umfeld unterstützenden um ihn kümmern. Dieser Rückhalt ist besonders wichtig für die Einhaltung der Medikamentenpläne. Außerdem kann die Transplantation eine erhebliche psychische Belastung darstellen.
  • Keine Infektionen oder Krebserkrankungen: Besonders akute Infektionen oder Krebserkrankungen sind eine Kontraindikation. Im Rahmen der Verpflanzung kommen Immunsuppressiva zum Einsatz. Damit wird das Immunsystem nach der Transplantation unterdrückt, um eine Abstoßung zu vermeiden.
  • Nichtraucherstatus: Rauchen/Substanzgebrauch ist ein Risikofaktor und kann die Erfolgsaussichten einer Herztransplantation verringern.
  • Compliance des Patienten: Die Bereitschaft, die medizinischen Anweisungen genau zu befolgen, insbesondere im Hinblick auf Medikamente und Lebensstilveränderungen, ist entscheidend. Lassen Patienten eine mangelnde Mitarbeit erkennen, wäre dies eine Kontraindikation.

Alle diese Voraussetzungen sind vom Empfänger zu erfüllen, damit dieser eine Chance auf seinen Platz in der Warteliste hat. Allerdings ist die Erfüllung keine Garantie, dass es mit der Transplantation klappt. Leider kommt ein Versterben trotz Platz auf der Liste immer wieder vor.

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3. Wie lange kann man mit einem Spenderherz leben?

Aufgrund der sehr komplexen Einflussfaktoren während und nach einer Herztransplantation sind pauschale Prognosen schwierig. Fakt ist aber: Je größer der Abstand zur Operation, umso geringer die Überlebenswahrscheinlichkeit. Eine Studie aus den USA hat beispielsweise für mehr als 30.000 Empfänger eines Spenderorgans eine 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 53 Prozent ermittelt. Besonders nah kamen demnach Patienten, die bereits in höherem Alter ein Spenderorgan erhalten haben.

Einen besonderen Einfluss hat die kardiale Allograft-Vaskulopathie (CAV). Hierbei handelt es sich um eine Verengung der Arterien nach der Organverpflanzung. Besonders in den ersten fünf Jahren nach dem Eingriff kann die CAV auftreten und zu Herzversagen, Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen führen.

4. Wie ist der Ablauf einer Herztransplantations-OP?

Herztransplantationen sind ein komplexer Eingriff. Daher ist es schwierig, die Behandlung zusammenzufassen. Grundsätzlich geht dem Eingriff eine aufwändige Diagnostik voraus. Hier wird überprüft, ob alle Kriterien für die Warteliste erfüllt sind. Ist ein Spenderorgan für den Empfänger vorhanden, geht es umgehend in die Klinik zur Vorbereitung.

Ablauf einer Herztransplantation im Überblick:

  1. Vorbereitung und Untersuchung: Spenderherz und Empfänger werden überprüft – etwa in Bezug auf das Vorliegen neuer Kontraindikationen.
  2. Narkose: Der gesamte Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt. Da sich die Operation über Stunden hinzieht, ist der Eingriff eine Belastung für den kompletten Kreislauf.
  3. Operationsbeginn mit Eröffnung des Brustbeins
  4. Entnahme des kranken Herzens: Durchtrennung der Haupt- und Lungenschlagader zur Entnahme des Herzens.
  5. Einsetzen des Spenderorgans und Anbindung an den Blutkreislauf
  6. Herzfunktion wird wieder hergestellt: Sobald alle Gefäßverbindungen wieder stehe, wird die Herz-Lungen-Maschine langsam wieder zurückgenommen.
  7. Nachsorge: Intensivmedizinische Versorgung, Beobachtung auf der Normalstation usw.

Was hier kurz zusammengefasst wird, erstreckt sich über bis zu sechs Stunden. Zuerst muss das Brustbein eröffnet und der Blutkreislauf unterbunden werden. Dazu wird der Empfänger an eine Herz-Lungen-Maschine (mithilfe von Kanülen an die obere und untere Hohlvene sowie der Aorta angebunden) angeschlossen, welche für die Dauer der Operation die Funktion des Herzens übernimmt.

Wie verläuft die Nachsorge bei einer Herztransplantation?

Direkt im Anschluss an den Eingriff erfolgt eine Verlegung auf die ITS zur intensivmedizinischen Betreuung. Hier erfolgt eine lückenlose Überwachung. In den ersten Tagen nach der Operation wird der Patient meist noch künstlich beatmet. Schon in dieser Phase beginnt eine intensive Nachsorge auch mit Physiotherapie, um die Atemfunktion und Muskulatur zu unterstützen.

Die Transplantationszentren bereiten den Patienten intensiv auf die Reha und eine Rückkehr in den Alltag vor. Es kommt bereits früh zu ersten Test, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren. Im Verlauf wird mit:

  • Blutentnahmen
  • Röntgen
  • EKG und
  • Echokardiographie

engmaschig die Funktion des Herzens überprüft. Zusätzlich kann mit einer Herzkatheteruntersuchung und Herz-MRT nach Anzeichen einer Abstoßung gesucht werden.

Aber auch in der Folge brauchen Patienten eine enge Nachsorge. Dies umfasst die Reha, Physiotherapie – da Betroffene einen langen Leidensweg hinter sich haben – und eine medikamentöse Therapie, um eine Abstoßung zu verhindern.

5. Zahlt die Krankenversicherung für eine Herztransplantation?

Ja, sowohl die private Krankenversicherung als auch die GKV übernehmen Kosten, die im Zusammenhang mit der Transplantation entstehen. Anders als beispielsweise eine Vasektomie zum Mittel der Verhütung oder eine ästhetische Haartransplantation ist die Herzverpflanzung letztlich eine lebensrettende und damit erhaltende Maßnahmen.

Damit sind alle Kriterien für eine Kostenübernahme erfüllt. Die Behandlung ist:

  • Medizinisch notwendig
  • Dazu geeignet, die Erkrankung zu heilen oder den Zustand zu verbessern
  • Medizinisch zweckmäßig

Laut Deutscher Gesellschaft für Kardiologie ist die Transplantation immer noch der Goldstandard, wenn die Herzinsuffizienz ihr Endstadium erreicht. Daran haben selbst moderne Methoden zur Unterstützung der Herzfunktion nichts geändert.

Achtung: Es gibt einige Kosten, die von einer PKV erstattet werden – für Kassenpatienten aber als Selbstzahler zu übernehmen sind. Dazu gehören unter anderem das 1- oder 2-Bett-Zimmer sowie die Behandlung durch den Chefarzt. Privat versicherte Angestellte und Freiberufler sollten den PKV Tarif überprüfen, ob diese Leistungen wirklich mitversichert sind. Beihilfeberechtigte brauchen gegebenenfalls einen Zusatztarif, um die Lücke in der Beihilfe für solche privatärztlichen Leistungen abzudecken.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema

Für Herztransplantationen ist keine feste Altersgrenze vorgesehen. Aber: Transplantationszentren halten sich in der Regel an Kriterien, mit denen bestimmte Altersgruppen bei einer Transplantation weniger gute Chancen haben. Diese Altersgrenze kann variieren, liegt aber häufig im Bereich von 65 bis 70 Jahren. Dabei ergeben Studien, dass das Alter für den Behandlungserfolge eine untergeordnete Rolle spielt.

Viele Standard-Eingriffe sind heute mit überschaubaren Risiken behaftet. Herztransplantationen sind komplexe Operationen, bei denen es zu Abstoßungsreaktionen auf das neue Herz, Blutungen und Blutgerinnsel oder Herzrhythmusstörungen kommen kann. Darüber hinaus treten möglicherweise auch Organfunktionsstörungen – wenn durch die medikamentöse Behandlung andere Organe beeinträchtigt werden. Aufgrund der Immunsuppression besteht außerdem ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko.

Die Wartezeit für ein Spenderherz kann stark variieren und wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Unter anderem wirkt sich die Dringlichkeit aus. Der Gesundheitszustand des Empfängers beeinflusst die Wartezeit ebenfalls. Entscheidenden Einfluss haben medizinische Faktoren. Die Übereinstimmung der Blutgruppe zwischen Spender und Empfänger und Größe des Spenderherzens sind Kriterien, welche – zusammen mit der Gewebeübereinstimmung (HLA-Typisierung) – die Wartezeit lenken. Generell muss sich als Empfänger auf eine Wartezeit zwischen einem halben Jahr bis zwei Jahren eingestellt werden. Abweichungen sind bei diesem komplexen Sachverhalt möglich.

In Deutschland lässt sich eine Herztransplantation nicht erkaufen. Die Vergabe von Spenderorganen erfolgt streng nach medizinischen und ethischen Richtlinien, die von der Stiftung Eurotransplant verwaltet werden. Diese Richtlinien stellen sicher, dass Organe basierend auf medizinischer Dringlichkeit sowie der Eignung des Empfängers verteilt werden. Der Prozess der Organvergabe soll transparent verlaufen, um jegliche Form der Einflussnahme oder Bevorzugung zu verhindern. In Deutschland ist der kommerzielle Handel von Organen ist in Deutschland verboten. Leider gibt es hierfür einen Schwarzmarkt.

In den letzten Jahrzehnten sind die Überlebensraten nach einer Herztransplantation deutlich gestiegen. Zwar variieren diese nach Patientenprofil und medizinischer Einrichtung. Nach einem Jahr liegt die Überlebensraten bei etwa 80 Prozent. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate erreicht immer noch bei etwa 70 Prozent. Langzeitüberleben von mehr als 10 Jahre ist ebenfalls möglich. Schätzungen gehen davon aus, dass noch 60 von 100 verpflanzten Herzen hier arbeiten.

Fazit: Herztransplantation übernimmt die Krankenversicherung

Unfälle, Krankheiten oder ein ungesunder Lebensstil – alles muss unser Herz verkraften. Kein Wunder, dass es irgendwann beginnt, schwächer zu werden. Ein zunehmende Insuffizienz wird irgendwann zu einem echten Problem und ist nicht mehr konservativ zu behandeln. Die Verpflanzung eines Spenderorgans wird dann zur einzigen Möglichkeit. Die Kosten dafür gehen in die Hundertausende. Klar, diese Behandlung kann fast niemand bezahlen. Zum Glück wird die Behandlung von der GKV und der PKV erstattet.
Dennis Schubert

Dennis Schubert beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema der privaten Krankenversicherungen und der Berufsunfähigkeit. Da er selbst durch eine PKV versichert ist, weiß er worauf es ankommt und versucht stets die besten Informationen bereit zu stellen.

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