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Burnout Kur, Behandlung & Kosten: Zahlt die Krankenkasse?

Plötzlich geht nichts mehr. Stress im Job, übertriebene Erwartungen des Chefs haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Man bricht unter der Belastung zusammen und schliddert in den Burnout. Lange gab es dafür keine Definition. Inzwischen ist die Belastungsstörung international anerkannt. Übernimmt auch die private Krankenversicherung Kosten?

Mittlerweile geben Medienberichten zufolge mehr als ein Drittel der Deutschen an, dass sie im Job ausgebrannt sind. Das Erschreckende: In den letzten Jahren ist die Rate deutlich gestiegen. Es gibt Länder, die noch deutlich größere Probleme haben. Wirklich zufriedenstellend ist die Situation aber trotzdem nicht. Wie mit dem Burnout umgehen?

Achtung: Bitte prüfen Sie, dass die eingegebenen Daten korrekt und vollständig sind. Ansonsten kann leider kein Vergleich erstellt werden.

1. Wie entsteht ein Burnout & was sind die Symptome?

Burnout ist die Bezeichnung für einen Zustand der emotionalen, physischen und mentalen Erschöpfung. Die Definition unterliegt aktuell einer Anpassung, da es mit der neuen Codierung im Internationalen Klassifikationssystem für Krankheiten (ICD) eine Veränderung gibt. Bisher – nach IDC-10 – galt Burnout als „Problem mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. In der neuen Fassung wird für Burnout konkret auf chronischen Arbeitsstress abgestellt, der nicht erfolgreich bewältigt werden kann.

Oft geht dieser Stress mit Belastungen auch im familiären Umfeld einher. Die Ursachen sind daher sehr vielschichtig.

  1. Langfristiger Stress: Anhaltender Druck und hohe Anforderungen im Beruf oder Privatleben ohne ausreichende Erholungsphasen.
  2. Arbeitsüberlastung: Übermäßig hohe Arbeitsanforderungen oder unrealistische Fristsetzungen.
  3. Mangelnde Kontrolle: Fehlende Einflussmöglichkeiten auf Arbeitsbedingungen oder Aufgaben.
  4. Fehlende Anerkennung: Mangel an Wertschätzung oder Benefits für die geleistete Arbeit.
  5. Zwischenmenschliche Probleme am Arbeitsplatz: Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten, die sich als Mobbing oder Spannungen in anderer Form äußern.
  6. Wertekonflikt: Zwischen den eigenen Werten und den Anforderungen/Werten am Arbeitsplatz entsteht eine Lücke. Diese trägt zu einer starken Entfremdung betroffener Arbeitnehmer bei.

Häufig ist es nicht die eine Ursache, welche letztlich den Burnout auslöst. Viele Patienten klagen über mehrere Problem, welche den Burnout auslösen.

Frauen sind wesentlich häufiger von Problemen wie Burnout betroffen. Dieser geschlechterspezifische Unterschied kann darüber erklärt werden, dass Frauen in besonders häufig betroffenen Branchen arbeiten. So tritt laut DAK Gesundheitsreport im Gesundheitswesen, der Verwaltung und dem Bildungsbereich ein Burnout gehäuft in Erscheinung.

Zu den Symptomen, welche im Zusammenhang mit einem Burnout auftreten, gehören:

  • Emotionale Erschöpfung
  • Psychosomatische Beschwerden
  • Abfallende Leistungsfähigkeit
  • Sozialer Rückzug
  • Negative Einstellung zur Arbeit

Speziell bei den psychosomatische Beschwerden können sehr unspezifische Symptome auftreten. Dazu gehören Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Magen-Darm-Probleme oder Kreislaufbeschwerden. Diese lassen zuerst an systemische Erkrankungen denken, weshalb die Diagnose Burnout anfangs gar keine Rolle spielt.

2. Was sind die Behandlungsmethoden bei einem Burnout?

Es gibt nicht die eine Pille, um Burnout zu behandeln. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Erkrankung verfolgt die Medizin heute mehrere Strategien. Diese teilen sich in:

  • Psychotherapeutische Behandlung
  • Stress- und Zeitmanagement
  • Medikamentöse Behandlung

Letzterer Ansatz wird allgemein dann verfolgt, wenn sich der Burnout so manifestiert hat, dass bereits eine klinische Depression oder andere psychische Erkrankungen entstanden sind. Als Antidepressiva können unter anderem Citalopram oder Mirtazapin zum Einsatz kommen. Aber: Diese haben durchaus starke Nebenwirkungen.

Die psychotherapeutische Behandlung bei Burnout umfasst Einzelgespräche, Einzel- und Gruppen-Therapien sowie Entspannungsverfahren (autogenes Training und Biofeedback-Behandlung oder Hypnose). Im Rahmen der Behandlung geht es um die Erkennung negativer Denkmuster und wie diese aufgelöst werden.

Stressmanagement heißt, mithilfe von Achtsamkeitsübungen, Meditation, Yoga und Entspannungstechniken Stress abzubauen und einen inneren Ausgleich zu finden. Begleitet wird das Ganze mit Veränderungen im Lebensstil wie gesunder Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität. Ein sehr wichtiger Ansatz sind auch Trainings in Zeitmanagement und Prioritätensetzung.

Wie verläuft eine Burnout Kur?

Burnout Kuren setzen in der Regel die bereits angesprochenen Maßnahmen in Therapie-Bausteinen um. Voraus geht der Kur immer die ärztliche Diagnose mit einer entsprechenden Behandlungsempfehlung. Grundsätzlich findet zu Beginn der Kur noch einmal ein intensives ärztliches Gespräch mit den behandelnden Ärzten/Psychologen und eine Therapieplanung statt.

Die Symptome beim Burnout sind verschieden und teilweise unspezifisch. Aus diesem Grund wird immer eine intensive differenzialdiagnostische Untersuchung stattfinden. Ohne die gesicherte Diagnose ist eine zielgerichtete Behandlung unmöglich.

Die Burnout Kur baut sich anschließend aus den verschiedenen Bausteinen auf:

  • Einzel- und Gruppen-Therapien
  • Sport- und Bewegungsprogramm
  • Entspannungs- und Antistresstechniken
  • Soziotherapie

Aufgrund möglicher Nebendiagnosen und Begleitindikationen können weitere Therapiemodule hinzukommen.

3. Wer zahlt die Kosten für eine Burnout Kur und Therapie?

Burnout ist eine international anerkannte Erkrankung. Entsprechend werden bei einer Diagnose die nötigen Behandlungsleistungen von der Krankenkasse übernommen. Dies schließt auch eine Burnout Kur als stationäre Behandlung ein. Achtung: In diesem Zusammenhang ist beim Antrag auf die Kur mit einer Prüfung durch den MDK (medizinischer Dienst der Krankenkassen) zu rechnen.

Obwohl Burnout einen Zusammenhang mit dem Arbeitsleben hat, ist die Erkrankungen laut DGUV bisher keine anerkannte Berufskrankheit. Daher fällt eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Unfallkassen aus.

Wie die Kostenerstattung bei einem privat versicherten Angestellten oder Freiberufler aussieht, hängt von der Art der Burnout Behandlung ab. Grundsätzlich ist zwischen der ambulanten und stationären Behandlung zu unterscheiden. Anders als beispielsweise bei Schwangerschaft sind die Kosten in der ambulanten Behandlung durch die Tarife auf eine feste Anzahl Therapiestunden gedeckelt.

Wichtig: Die Anzahl der erstattungsfähigen Sitzungen sollte nicht zu gering ausfallen. Mindestens 30 Sitzungen sollte der Vertrag umfassen. Ab einer gewissen Anzahl wird die Erstattung reduziert oder komplett eingestellt.

In der Auswahl der Tarife sollten auch beihilfeberechtigte Personen immer darauf achten, dass eine stationäre Behandlung vollständig übernommen wird – ohne zeitliche Beschränkung. Aufenthalte in spezialisierten Einrichtungen kosten schnell zwischen 500 Euro bis 1.000 Euro je Behandlungstag.

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4. Wie funktioniert Prävention bei einem Burnout?

Prävention bei Burnout konzentriert sich darauf, Stressfaktoren zu erkennen und zu bewältigen. Diese Strategien zielen auf die individuelle Ebene und das Arbeitsumfeld ab. Hier geht es insbesondere darum, den Arbeitsplatz stressfreier zu gestalten, das soziale Umfeld zu verbessern und eine neue Work-Life-Balance zu finden. Prävention kann in diesem Zusammenhang auch heißen, dass ein Jobwechsel ins Auge gefasst wird. Besonders das Stressmanagement spielt eine große Rolle.

5. Werden auch Medikamente gegen Burnout & Depression bezahlt?

Gerade bei Depression – die auch aus einem Burnout hervorgehen kann – wird auch zu einer medikamentösen Therapie gegriffen. Da die Verträge in der privaten Krankenversicherung allgemein auf den Musterbedingungen beruhen, werden ärztlich verordnete Antidepressiva auch durch die PKV erstattet. Wichtig ist, dass Medikamente von approbierten Ärzten verschrieben und aus einer Apotheke bezogen werden.

Maßgebend ist hier – anders als beispielsweise bei einer Vasektomie – die medizinische Notwendigkeit und das mit der Behandlung eine Verbesserung der Situation erreicht werden kann. Aber: Es sollte trotzdem ein Blick in den Tarif riskiert werden, da bei Generika oder einer Umgehung der Hausarzt-Klausel besondere Bedingungen gelten können.

Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema

Es gibt inzwischen verschieden Apps fürs Handy, um Selbstachtsamkeit, Stressabbau und geistige Entspannung zu verbessern. Diese zielen auf Yoga, Atem- und Entspannungsübungen ab. Parallel gibt es Anwendungen, welche direkt in Online Therapien eingebunden werden. Ob die PKV Kosten für solche Apps übernimmt, kann in die Tarifbedingungen direkt aufgenommen werden. Alternativ steht der Kundenservice beim Versicherer Rede und Antwort – wie auch für die Kostenübernahme bei einer Magenverkleinerung.

Grundsätzlich wird die Behandlungsdauer von individuellen Faktoren beeinflusst. Psychosomatische Rehabilitationen/Kuren dauern normalerweise mindestens fünf Wochen, können sich aber auf sechs bis acht Wochen ausdehnen. An diesem Punkt ist immer der Behandlungsfortschritt mitentscheidend.

Eine Burnout Kur muss immer vom Versicherten beantragt werden. An diesem Punkt gibt es allerdings individuell einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Psychosomatische Rehabilitationen können hinsichtlich der Kostenübernahme auch der Rentenversicherung zufallen. Ob diese oder eine Krankenkasse für die Übernahme verantwortlich ist, ergibt sich aus den persönlichen Umständen und ob etwa eine Nebendiagnose wie Depression eine Rolle spielt.

Burnout kann heimtückisch sein, da sich nicht zwingend mit „klassischen“ Symptomen äußern muss. Es kann passieren, dass Betroffene nur ungeduldig oder leicht reizbar erscheinen. Viele Patienten beschreiben ihre Erfahrung so, dass sich das Ganze eher schleichend und verdeckt in den Alltag einschleicht. Vernachlässigung der sozialen Kontakte oder Verhaltensauffälligkeiten können Anzeichen des stillen Burnout sein.

Die Auswahl ist relativ breit. Neben Physiotherapeuten oder Yoga- und Meditationsstudios bieten auch Ergotherapeuten und Heilpraktiker entsprechende Kurse an. Grundsätzlich sind die Krankenkassen mit umfassenden Verzeichnissen eine gute Anlaufstelle, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.

Fazit: Burnout – wenn im Job nichts mehr geht

Leider wird das Thema Burnout immer noch zu gern totgeschwiegen. Es passt einfach nicht in die moderne Leistungsgesellschaft. Dabei nimmt die Zahl der Betroffenen zu. Es spielt keine Rolle, ob Patienten Mitglied der Krankenkassen oder einer PKV sind. Selbst Studenten können heute schon betroffen sein. Deshalb ist es wichtig, sich bei der Entscheidung für einen PKV Tarif auch von der Erstattung für die ambulante Psychotherapie leiten zu lassen.
Dennis Schubert

Dennis Schubert beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema der privaten Krankenversicherungen und der Berufsunfähigkeit. Da er selbst durch eine PKV versichert ist, weiß er worauf es ankommt und versucht stets die besten Informationen bereit zu stellen.

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