Das Thema Private Krankenversicherung + Familie taucht spätestens mit der Schwangerschaft auf. Grundsätzlich haben Eltern immer ein Interesse daran, ihren Nachwuchs umfassend abzusichern und wollen nur das Beste – auch beim Arzt. Wie versichert die Private Krankenversicherung Kinder? Und wie sieht das Ganze aus, wenn ein Elternteil aus dem Beruf aussteigt, um sich nur noch um den Nachwuchs zu kümmern? Leider bietet die PKV hier keine der beitragsfreien Familienversicherung der Krankenkassen vergleichbare Lösung. Aber: Wer als Familie alles richtig macht, kann sich trotzdem flexibel absichern.
Private Krankenversicherung Familienversicherung: Der Überblick
- Kein beitragsfreier Familientarif in der PKV
- Ehepartner muss Private Krankenversicherung Voraussetzungen erfüllen
- Versicherungsfreiheit etwa bei geringfügiger Beschäftigung
- Absicherung Kinder entsprechend Familiensituation
- Arbeitgeberzuschuss gilt auch für Familienangehörige
- Kindernachversicherung bei Geburt in PKV
Inhaltsverzeichnis
1. Ist eine Familienversicherung in der PKV möglich?
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung bietet die private Krankenkasse keine Familienversicherung an. Letztere basiert in der GKB auf § 10 SGB V und nimmt:
- Kinder
- Ehepartner (unter bestimmten Voraussetzungen)
auf.
Grundsätzlich besteht bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres für den Nachwuchs ein Anspruch auf die beitragsfreie Familienversicherung. Das Kind hat damit alle Ansprüche auf die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen und Zusatzleistungen der GKV. Eine Verlängerung der Mitgliedschaft ist möglich, wenn das Kind:
- nicht erwerbstätig ist (bis zur Vollendung des Lebensjahres)
- sich in Ausbildung befindet (bis zur Vollendung des Lebensjahres)
- an einer Behinderung erkrankt ist.
Ehepartner können aufgenommen werden, wenn sie hauptberuflich selbständig erwerbstätig und versicherungsfrei sind bzw. kein Einkommen von mehr als einem Siebtel der monatlichen Bezugsgröße erzielen.
Es gibt keine Familientarife wie in der GKV
Bei einer Privaten Krankenversicherung gibt es keine entsprechenden PKV Tarife. Die Wörter „beitragsfrei“ und „mitversichert“ gibt es hier nicht. Vielmehr gilt hier der Grundsatz, dass jeder Versicherungsnehmer einen separaten Tarif abschließen muss. Aber: Gerade Familien in der Familienplanung können auf Sonderregelungen hoffen. Hintergrund: Die Private Krankenversicherung Baby ermöglich eine Versicherung im Tarif der Eltern – ohne Gesundheitsprüfung und den draus eventuell folgenden Risikozuschlag.
2. Wie versichern sich Familien nun in der PKV?
„Die beste Private Krankenversicherung ist für mich und meine Kinder genau richtig!“ Eltern denken gern so. Im Hinblick auf die Familienversicherung + Private Krankenversicherung greift das Ganze zu kurz – da diese schlicht nicht existiert. Mit welchen Kosten ist zu rechnen, wenn ein Elternteil Kinder privat versichern will?
Beispielrechnung: Das kommt monatlich auf Familien zu
Rechenbeispiel anhand des Tarif MedExtra der ARAG:
- Alter: 30 Jahre, Arbeitnehmer, Vollversicherung
- Versicherungsbeginn: 01.01.2024
- Primärarztprinzip: Ja
- Sehhilfen: 100% bis 300 Euro/2 Jahre
- Heilpraktiker: 100% bis max. 1.000 Euro pro Jahr
- Ein- oder Zweibettzimmer, Chefarzt
- 100-prozentige Erstattung für ärztliche Leistungen
- 100-prozentige Erstattung für Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe
- 80-prozentige Erstattung für Zahnersatz & Kieferorthopädie
Tarif | SB/Jahr | monatl. Beitrag* |
MedExtra , PVN | – | 267,08 Euro (+AG-Anteil) |
Ein Kindertarif kann dagegen wie folgt aussehen:
Rechenbeispiel anhand des Tarifs Kids Fit der HanseMerkur:
- Alter: 6 Jahre, Kind, Vollversicherung
- Versicherungsbeginn: 01.01.2024
- Primärarztprinzip: Ja
- Sehhilfen: 100% bis max. 100 Euro/3 Jahre
- Heilpraktiker: 100% bis max. 1.000 Euro pro Jahr
- 100-prozentige Erstattung für Arztbehandlungen, Zahnbehandlung
- 100-prozentige Erstattung für Arzneimittel, Verband- und Heilmittel
- 80-prozentige Erstattung für Zahnersatz & Kieferorthopädie
Tarif | Selbstbeteiligung/Jahr | monatl. Beitrag* |
KS.3 | – | 178,59 Euro |
Die Beispiele zeigen, welches Potenzial eine PKV für Angestellte und Kinder haben kann. Wer sich privat versichern darf, prüft jetzt mit dem Tarifrechner, welche Private Krankenversicherung zu den persönlichen Rahmenbedingungen passt und wie leistungsstark die Angebote sein können.
*Die dargestellten Werte dienen ausschließlich zu Illustrationszwecken, die Werte können nicht garantiert werden.
Am Rechenbeispiel zur Musterfamilie sehen Interessenten, wie teuer eine PKV werden kann. Dass der Arbeitgeberzuschuss den Kindsbeitrag immer deckt, muss nicht zutreffen. Im Tarifrechner sollte dies nur ein Entscheidungsgrund sind. Es müssen die Leistungen für den Nachwuchs stimmen. Genau Aussagen sind letztlich nur möglich, wenn alle Angaben korrekt und fehlerlos in den PKV Vergleich eingetragen werden!
3. Versicherungs-Vergleich: Die Ergebnisse im Überblick
Da es keinen Privaten Krankenversicherung Familientarif gibt, lässt sich ein PKV Vergleich hierzu natürlich nicht darstellen. Wer eine Private Krankenversicherung Familienversicherung aufbauen will, muss sich letztlich an den Einzeltarifen orientieren.
Hier bieten sich unter anderem der Map-Report oder die Ratings von Franke & Bornberg an. Letztere sind online frei verfügbar und bewerten nicht die Versicherer, sondern deren Tarife. Experten prüfen in den Bereichen Grund-, Standard- und Premiumschutz deren Qualität – und vergeben (entsprechend der SB-Stufen) Ratingnoten.
Parallel testen Medien und Verbraucherorganisationen (Focus Money oder Stiftung Warentest) die PKV regelmäßig. Beispiel: PKV Tests 2023 der Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH (DtGV). Hier konnte die HanseMerkur Krankenversicherung (Note 2,0 Gut) sowie die Versicherungskammer Bayern und die ARAG in puncto Tarife & Konditionen überzeugen – beide erhielten mit 2,3 die gleiche Testnote und müssen sich daher den zweiten Platz im Ranking teilen. Im Gesamt-Rating hatte die Versicherungskammer Bayern die Nase vorne, dicht gefolgt von der UKV und ARAG.
Wichtig: Test und Ratings sind keine Garantie, dass die Testsieger und der Versicherte 100-prozentig zusammenpassen.
4. Checkliste: Was zeichnet eine gute PKV aus?
Leider existiert keine PKV Familienversicherung. Wer sich dennoch für die Private Krankenversicherung entscheidet, legt Wert auf umfassende Leistungen. Trotzdem soll der Schutz bezahlbar bleiben. Gute Versicherer können beides kombinieren. Um den Überblick nicht zu verlieren, bietet die Checkliste objektive Punkte zur Bewertung der Versicherer.
- Angebotsvielfalt: Erwachsene und Kinder haben unterschiedliche Ansprüche. Eine gute PKV muss dem gerecht werden – und sollte ein umfassendes Tarifangebot anbieten. Für Kinder rückt beispielsweise der Zahnschutz samt KFO in den Vordergrund.
- Leistungsstärke: Eine leistungsstarke Private Krankenkasse punktet mit einem angemessenen Verhältnis aus Kostenübernahme und Beitrag. Hier unterscheidet sich der Markt teils sehr deutlich.
- Transparenz: Wer seine Familie privat versichert, will genau wissen, mit welchen Leistungen zu rechnen ist. Komplizierte Tarifklauseln oder unklare Gesundheitsfragen sind ein K.O.-Kriterium.
- Verlässlichkeit: Schnelle Kostenerstattungen und Hilfe im Familienurlaub sind genauso wichtig wie Erstattungen für Maßnahmen der Geburtsvorbereitung und Rückbildung. Die Familienversicherung PKV muss am Ende ein zuverlässiger und berechenbarer Partner sein.
- Kindgerecht: Eltern wollen ihren Nachwuchs kindgerecht versichert wissen. Dazu gehören einmal die nötigen Vorsorgeuntersuchungen – aber auch die Möglichkeit des Rooming-in. Schließlich sind Kleinkinder allein im Krankenhaus eine Horrorvorstellung.
- Erreichbarkeit: In der Krankenversicherung besteht nicht selten eine hohe Beratungsnachfrage. Geschäftsstellen und Hotline sind für Familien wichtige Ansprechpartner. Aber auch die App zum Einreichen der Rechnungen gewinnt an Bedeutung.
- Beitragsstabilität: Auch wenn die Kosten im Gesundheitswesen steigen – Kontinuität ist wichtig. Und es gelingt guten Versicherern scheinbar, die Tarife unter dem Gesichtspunkt stabiler Prämien zu kalkulieren.
- Testergebnisse und Ratings: Wie gut ein Tarif ist, lässt sich auf einen Blick selten erkennen. Eltern lassen sich für die eigene Absicherung und die der Kinder gern von Tests leiten. Gute Versicherer hinterlassen am Ende auch bei Experten einen entsprechenden Eindruck.
Der Private Krankenversicherung Vergleich hat das Ziel, optimale Versicherungslösungen darzustellen. Eine Voraussetzung sind gute und kundenorientierte Tarife/Versicherer – die im Tarifrechner gegeneinander antreten. Anhand der Rahmenbedingungen lässt sich abschätzen, welche PKV am Ende Potenzial hat.
5. FAQ: 5 wichtige Fragen & Antworten
Bietet die PKV eine Familienversicherung im Sinne der GKV an?
Leider nein. Der Versicherungsschutz der PKV sieht keine Private Krankenversicherung Leistungen im Sinn einer Familienversicherung vor. Einzelne Unternehmen bieten einen Private Krankenversicherung Familientarif. Trotzdem müssen Kinder hier separat aufgenommen werden und die Eltern zahlen – für die zu ihrem Tarif identischen Leistungen – einen Beitrag für den Nachwuchs.
Erfolgt immer eine Gesundheitsprüfung, wenn Kinder versichert werden?
Dies ist nicht der Fall, wenn die Anmeldung zur Familienversicherung innerhalb der ersten zwei Monate nach der Geburt erfolgt. Hintergrund sind Vorgaben des Gesetzgebers, der ins Versicherungsvertragsgesetz die Kindernachversicherung eingeschlossen hat. Die Gesundheitsprüfung entfällt aber nur einer Aufnahme in den Tarif der Eltern. Beim Abschluss der Kinder PKV einer anderen Versicherung entfällt der Verzicht.
Muss das Kind privat versichert werden, wenn ein Elternteil PKV versichert ist?
Die Zugehörigkeit des Kindes richtet sich nach dem konkreten Einzelfall. Ist das Einkommen des privat versicherten Elternteils höher und liegt oberhalb der JAEG (Stand 2024: 69.300 Euro), fällt die Familienversicherung in jedem Fall aus. Hier kommt nur eine freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung oder die Private Krankenversicherung Kinder in Frage.
Was passiert mit der PKV in der Elternzeit?
Im Rahmen der Elternzeit entfällt der PKV Arbeitgeberzuschuss für angestellte Arbeitnehmer, so dass die Beitragskosten vollständig aus eigenen Mitteln zu tragen sind. Wer in dieser Zeit unter die Versicherungspflichtgrenze fällt, wird versicherungspflichtig – kann sich von der Versicherungspflicht aber befreien lassen. Einige Versicherer sehen für diesen Zeitraum übrigens eine teilweise Beitragsfreistellung in den Tarifen vor.
Tragen Familien den PKV Beitrag immer aus eigenen Mitteln?
Nein, hier ist eine Beteiligung des Arbeitgebers möglich. Generell greift dessen Zuschuss für den PKV Beitrag auch für Familienangehörige, die bei einer Mitgliedschaft in der Familienversicherung der GKV absichert wären. Allerdings beschränkt sich die Höhe des Zuschusses immer auf den GKV Höchstbetrag.