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Plastische Chirurgie: Das sollten Sie beachten (Interview mit Dr. med. Jens)

Die Plastische & Ästhetische Chirurgie hat in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit immer wieder für Aufsehen gesorgt. Dabei geht es hier keinesfalls nur um die typischen Schönheitsoperationen, sondern auch um gesundheitliche Veränderungen, wie Brustverkleinerungen oder Rekonstruktionen nach Unfällen. Gerade Letztere können das Leben von Unfallopfern enorm verbessern. Für Aufsehen sorgen aber auch Schönheitsgurus, die keine adäquate Ausbildung durchlaufen haben und häufig im Ausland sitzen. Wir konnten Dr. med. Helge Jens, Leitender Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in der DOMHOF-Klinik in Aachen zu diesem Thema interviewen. Welche Ausbildung durchläuft ein Arzt, wo kann man sich als Patient informieren und was genau übernimmt eine Krankenkasse an Kosten?

Interview mit Dr. med. Helge Jens

Herr Dr. Jens, erzählen Sie unseren Lesern doch einmal, welche Ausbildung Sie durchlaufen mussten, um Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie zu werden:

„Nach meinem 6-jährigen Medizinstudium habe ich (nachdem ich erst einige Jahre in der Herz- und Thoraxchirurgie gearbeitet und gelernt habe) dann eine 6-jährige Assistenzarztzeit in verschiedenen Abteilungen für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie durchlaufen, die mit einer Facharztprüfung endete. Danach habe ich vor der Niederlassung  noch mehrere Jahre als Oberarzt mein Wissen und Können vertieft.“

Nun wird nicht jeder unserer Leser seinen Arzt zu seiner Ausbildung fragen. Gibt es eine Möglichkeit, z.B. ein Ärzteverzeichnis, in dem sich Interessierte über die Eignung ihres Arztes informieren können?

Jeder Facharzt für Ästhetische Chirurgie ist bei der Landesärztekammer gemeldet, einen guten Überblick über erfahrene niedergelassene Kollegen in der Nähe erhält man aber meist durch Blick auf die Webseiten der Fachgesellschaften, zum Beispiel der DGÄPC (Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie).“

Gibt es sonst noch etwas, worauf Patienten bei der Wahl eines „Schönheitschirurgen“ besonders achten sollten?

Wichtig ist sicherlich, dass erfahrene Fachärzte sich nicht gerne mit dem Titel „Schönheitschirurg“ schmücken, sondern ihren Facharzttitel und ihre Erfahrung in den Mittelpunkt stellen. Er sollte erreichbar sein, das heißt, vor Fahrten ins Ausland oder zu entfernten Schönheitsgurus würde ich warnen. Und natürlich: man muss ein Vertrauensverhältnis zu seinem Arzt entwickeln können!“

Können Sie uns eventuell verraten, welche Behandlungen – auch bei Ihnen – derzeit am beliebtesten sind und eventuell, warum dies Ihrer Meinung nach so ist?

Beliebteste Operationen sowohl bei mir als auch statistisch (in 2016) sind die Brustvergrößerung und die Augenlidstraffung- ganz einfach, weil hier mit “kleinen Schnitten“ eine große Wirkung und Hilfe erreicht werden kann, trotz einer Operation! Bei den minimal-invasiven Behandlungen sind sicherlich die Injektionen mit Botolinumtoxin („Botox“) und Hyaluronsäure die häufigsten Behandlungen, hier steht die gute Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit im Vordergrund.“

Haben Sie in den letzten Jahren einen Trend hin zur Ästhetischen und Plastischen Chirurgie erkennen können? Als „normaler Mensch“ bekommt man durch die Medien das Gefühl, dass sich jeder Promi Operationen unterzieht. Ist dies generell schon immer so gewesen oder steigt das Interesse allgemein?

Das Gefühl beim Durchblättern der diversen Zeitschriften und die Patientenrealität in einer Plastisch-Chirurgischen Praxis sind sicherlich nicht übereinstimmend, auch wenn Behandlungen im statistischen Mittel und auch bei mir immer noch leicht steigen. In Deutschland ist sicherlich nicht von einem Boom wie in Südkorea oder Brasilien zu sprechen, aber das Verständnis weiter Teile der Bevölkerung für die Möglichkeiten der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie hat sicherlich zugenommen.“

Es ist durchaus noch immer so, dass Operationen dieser Art verrufen sind. Unterzieht man sich einer Botox-Behandlung oder Brust-OP, fragen viele verwundert „Warum?“ und „Muss das denn sein?“, obwohl es in der Entscheidung eines jedem selbst liegt. Auch verheimlichen viele Leute ihre Eingriffe. Wissen Sie, warum der Bereich der Schönheitschirurgie noch nicht so in der Mitte angekommen ist?

Wie ich eben schon angedeutet habe, nimmt die Ablehnung meiner Arbeit in unserer Gesellschaft ab und die Akzeptanz zu, aber die deutsche Gesellschaft ist sicherlich keine Gesellschaft mehr, die schnell einem vermeintlichen Trend oder Verheißungen schnell hinterherläuft – und das ist auch gut so! Außerdem steht hier im Gegensatz zu manchen anderen Ländern ein natürliches, ungekünsteltes Aussehen im Vordergrund.“

„Gerade im Bereich meines Fachgebietes gehören bei dem Wunsch zu einer Veränderung oder Verbesserung eine ausführlich Beratung und ein Abwägen aller Vor- und Nachteile zu einer richtigen Entscheidungsfindung!“

Vielen Dank bis hierhin, Herr Dr. Jens. Können Sie uns noch abschließend sagen, welche Eingriffe Ihrer Erfahrung nach am ehesten von Krankenversicherungen übernommen werden?

Die Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenkassen ist in den letzten Jahren immer seltener geworden, aber relativ gute Chancen auf eine Übernahme haben die Brustverkleinerungen sowie Straffungsoperationen nach starken Gewichtsverlusten!“

Ich bedanke mich für das Interview!

Kontaktinformationen

Herr Dr. med. Helge Jens kann in der DOMHOF-Klinik in Aachen aufgesucht werden. Er ist dort seit über 13 Jahren Leitender Facharzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie. Zudem ist Dr. med. Jens auch Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC).

Standardort der Praxis:

Katschhof 3
52062 Aachen
Deutschland

2. Etage (Eingang Ecke Krämerstr. / Zugang Katschhof)

Kontaktdaten:

Tel.: 0241 – 4 79 92-0
Fax: 0241 – 479 92-92
Webseite: www.drjens.de

Niclas Heike

Niclas Heike interessiert sich seit Jahren für Themen rund um den Versicherungsschutz und recherchiert leidenschaftlich gern zu diesen Themen. Seine Themenbereiche sind vor allem Unfallversicherungen und Berufsunfähigkeit. Korrekte Tarife und faire AGB sind ihm dabei besonders wichtig.

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